Burgruine Hardenstein

Burg Hardenstein wurde zwischen  1345 und 1354 als festes Haus / Turmhaus neu erbaut. Unter Heinrich (II) von Hardenberg entstand in dieser Zeit ein zweigeschossiges teilunterkellertes Burghaus auf einem Felssporn und war ringsum von Wassergräben umgeben. Eine erste direkte urkundliche  Erwähnung der ehemaligen Wasserburg bezieht sich auf die 1363 genannte Burgkapelle. Der Neubau wurde notwendig, als Heinrich der II von Hardenberg seine Herrschaft Hardenberg bei Neviges 1354 an den Grafen von Berg verkaufte.

In einer zweiten Bauphase wurde das Burghaus etwa 1430/40 nach Süden, auf der Hauptangriffseite mit den beiden flankierenden Türmen und einer Schildmauer erweitert. Die Türme weisen Frühformen von Schlüsselscharten auf, somit ist auch der Zeitraum der Erweiterung mit dem ersten Aufkommen von Feuerwaffen gleich zusetzen. Eine im Südostturm aufgefundene Lade bzw. Pulverkammer und Steinkugeln stützt diese These.

Bauherr war der Schwiegersohn des letzten Hardenbergers, Robert Stael von Holstein. Der heutige überwiegende Baubestand ist somit spätmittelalterlich. Schon im 16. Jahrhundert diente die Burg der Besitzerfamilie nur noch selten als Wohnsitz. Mangelnde  Bauunterhaltung ließ die Burg im 18. Jahrhundert zur Ruine werden. Die aus Ruhrsandstein bestehende gepflegte Burgruine besteht aus einem teilunterkellerten zweigeschossigen Hauptgebäude. Das Hauptgebäude wird südlich von zwei runden Flankierungstürmen mit Schildmaueransatz dominiert. Im Innenbereich des Hauptgebäudes sind noch einige Kaminanlagen sichtbar. Von der Vorburg sind heute große Teile der Ringmauer, zwei Tore und ein viereckiger Flankierungsturm vorhanden.

In einer dritten  Bauphase wurde die Hauptburg ist von einer Vorburg umgeben. Das untere Tor in der Vorburg wird von einem kleinen in die Ringmauer eingebundenen eckigen Turm flankiert. Der ehemalig Wassergraben zwischen Hauptburg und Vorburg ist zugeschüttet. Die Fenster und Türwände bestehen aus Werkstein. Die Mauerflächen sind nicht mehr verputzt.

 

Kleine Brunnengeschichte

Beim Bau der Bergisch Märkischen Eisenbahn um 1875 musste in der Vorburg ein Brunnen gebaut werden. Für die Gleise wurde ein Wall aufgeschüttet. Durch die Trassenführung der Eisenbahn konnte nun das Vieh des Gutshofes nicht mehr zum tränken ans Ruhrufer geführt werden konnte.

Der Brunnen ist bergmännisch bis auf eine Tiefe von ca. 8 Meter abgeteuft (Herstellung von senkrechten Schächten). In späteren Jahren stellte der Brunnen die Trinkwasserversorgung der Pächter und Verwalter des Rittergutes Hardenstein sicher. Bei einem großen Bombenangriff 1945 auf Witten fiel eine Fliegerbombe auf dem Vorburghof der Burgruine Hardenstein und verschüttete den Burgbrunnen.

Der Brunnen wurde wieder freigelegt und in Funktion gebracht. Anfang der 1970 Jahre, nach Zerstörung des Bauhauses auf der Vorburg wurde auch der Brunnen mit Müll und Anfall zugeschüttet. Aus Sicherheitsgründen wurde der Brunnen letztendlich zugemauert...

 

Die noch recht gut erhaltene Burgruine liegt in einem Taleingang am Ufer der Ruhr zwischen Witten und Herbede, dem Ennepe Ruhr Kreis. Besitzer der Burgruine ist die Erbengemeinschaft Frielinghaus und Pächter ist die Stadt Witten.